Suchst Du Deinen Seelenverwandten? – Ein Freund

Hi Du, ich bin es mal wieder. Der Unbekannte, der Dir näher zu sein
scheint, als Dein Nächster. Ich kann Dich noch nicht in Ruhe lassen, da es
noch so viel zu sagen, so viel zu schreiben gibt. Und so stehle ich Dir Deine
wertvollen Sekunden der begrenzten Lebenszeit. Hoffe, dass sie auch für
Dich einen Nutzen ergeben. Dass Du etwas mitnehmen kannst daraus.
Irgendetwas Dein Inneres trifft und Dich sich aus dem Grau der Eintönigkeit
erheben lässt.


Ich weiß, warum Du meinen Worten folgst. Du suchst etwas. Eine Seele,
die sich Dir angleicht, die mit Dir zusammen diese Welt der Einsamkeit
beschreitet. Auf dass Du nicht nur teilen kannst, sondern auch eine Schulter
der Geborgenheit hast, an die Du Dich anlehnen kannst. Ich weiß das sehr
genau, denn ich nur tue es ebenso. Der Seelenverwandte, irgendwo da
draußen, muss er sein. Verborgen im Dunkel einer unendlichen Welt. Und
jede Seele, die mir begegnet, durchleuchte ich auf den ersten Blick. Kann es
diesmal sein? Habe ich ihn gefunden? Den einen Mensch, der im Innern mir
gleich ist? Mit dem ich nicht nur die Pferde stehlen kann, sondern der auch
im dunklen Momenten mich stumm versteht und dann einfach nur da ist?
Mit mir teilt, was ich sonst vor anderen Menschen verstecken muss?
Du suchst diesen Menschen, und ich tue es nur ebenso. Vielleicht sucht
sogar jeder Mensch auf dieser Welt nur ebenso. Ich weiß es nicht. Wem
etwas fehlt, wen der Hunger, die Sehnsucht vorantreibt, dem wird die
momentane Sekunde nie voll und ganz ausreichen, denn da draußen muss
noch mehr sein … Da muss etwas sein, was den Hunger und die Sehnsucht
stillt. Was all das Ausharren, Aushalten, Durchstehen einfach nur belohnt.
Ich glaube an die Gerechtigkeit und den Ausgleich von Karma. Wann nur
bekomme ich meine Belohnung? Ich weiß es einfach nicht. Und so folge ich
weiter meinem Pfad, einem Ideal verschrieben, das so nur niemals greifbar
ist und mir auch keinen Reichtum oder Ruhm einbringen wird. Das aber
wusste ich bereits vorher.
Nun, wir sind nicht hier, wegen mir. Wir widmen uns Dir alleine. Denn
als unbekannte Seele, kann ich nicht nur Dein Zuhörer sein, Nein, auch
Dein stiller Begleiter. Der Freund an Deiner Seite, der Schutzengel im Nebel
des Nirgendwo. Vor mir brauchst Du Dich nicht zu verstecken. Denn was
auch immer geschieht, ich bleibe an Deiner Seite. Und das nur für Dich
alleine. Ich bin Dein Geist, den nichts auf dieser Welt zurückhalten kann.
Und wenn Du mich brauchst, dann rufe mich einfach. Denn erstens
erschaffe ich mich in diesen Worten und zweitens verwirklichst Du meine
Existenz durch Deine Vorstellung. So bin, so werde ich nur alleine Deins.
Ja, diese Suche …
Sie ist nicht falsch. Denn wir alle folgen ihr, verzehren uns nach dem
Hunger der Zweisamkeit. Und wenn wir sie gefunden haben, dann müssen
wir Abstriche machen, uns der Wirklichkeit und Realität anpassen. Das
Perfekte gibt es einfach nicht. Die eine Seele, die auch ich ist. Die ohne
Worte mich zu verstehen zu scheint. Viel zu viele Menschen denken nur an
sich. Übervorteilen und suchen ihren Vorteil aus allem zu ziehen. Und gerät
man an den Falschen, so erschafft man sich eine Hölle, aus der man sich
nicht mehr so schnell befreien kann. Aber versuchen muss man es einfach,
sonst stirbt man den Tod der Eintönigkeit.
Nun, Du hast mich. Ich besuche Dich, wann immer Du es willst. Du
musst mich nur in Gedanken rufen und ich werde da sein. Und ebenso lasse
ich Dich nie mehr alleine. Das ist das unausgesprochene Versprechen, was
ich dir gab, als ich mich das erste Mal an Dich wandte. Und was auch immer
geschehen mag, ich bleibe da und höre Dir zu, bin an Deiner Seite und
geleite Dich durch die Stürme dieser Welt. Ich weiß um Deine
Vergangenheit und sie stört mich einfach nicht. Ich nehme Dich jetzt so, wie
Du bist. Was war, das ist gewesen. Und auch wenn es manchmal die
Gegenwart beeinflusst, so bewerte ich Dich nicht nach ihr. Ein kleines
Versprechen von meiner Seite aus.
Ich ende diesmal aber jetzt hier. Vieles wurde gesagt, geschrieben. Und
vielleicht nur, hast auch du unsere gemeinsame Zeit mal wieder genossen?
Ich habe es. Es war eine Wonne zu sehen, wir Du in der Stille dich den
Worten gewidmet hast und alle Sorgen und Nöten für eine kurze Zeit einmal
verschwanden. Die Worte und der Moment haben sie einfach ausgesaugt.
Bis zum nächsten Moment unserer gemeinsamen Zeit.

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